Hanau braucht das Grimmhaus
Hanau braucht das Grimmhaus
Der Ludwig-Emil-Grimm-Platz ist nach dem Geburtsort von Ludwig Emil Grimm benannt.
Kultureller Raum mit Fußgängerzone und ruhiger Verweilqualität
Abbildung: Stadtbild Deutschland e.V.
Heute: Baulücke mit Parkplatz in der Langstraße 56 an der Rathausrückseite neben dem Gebäude der Deutschen Bank
Das Wohnhaus der Familie Grimm stand früher auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Eine Wiedererrichtung ist dort nicht möglich.
Das Haus hieß „Zur Grünen Linde“ und war „hellroth“ angestrichen.
Auf dem Ludwig-Emil-Grimm-Platz kann eine Linde gepflanzt werden.
Weltmarke Brüder Grimm
Oberbürgermeister an der Spitze
Vor 150 Jahren wurde der Wunsch nach einem Brüder-Grimm-Museum im Geburtshaus vorgetragen. Im November 1896 gab es einen öffentlichen Aufruf zur Gründung einer Brüder-Grimm-Museumsgesellschaft.
An die Spitze der Bewegung setzte sich der Oberbürgermeister. Dr. Gebeschus war der Vorsitzende des geschäftsführenden Ausschusses der Brüder-Grimm-Museumsgesellschaft.
Unser Ziel: Zum 150. Jahrestag im November 2021 kann mit einem erfolgreichen Abschluss unseres Bürgerbegehrens der Start zur Wiedergewinnung des Grimmschen Wohnhauses gelingen.
Die Räume im „Haus zur Grünen Linde“ sind dem Schaffen von Ludwig Emil Grimm gewidmet. Besonders als Grafiker und als früher deutscher Karikaturist hat er gewirkt. Seine große Stärke war das Erfassen von Menschen mitsamt den Situationen. Es besaß zugleich auch Sinn für das Komische.
Die Stadt Hanau ehrt sein Wirken mit der Verleihung des Ludwig Emil Grimm - Preises für Karikatur, der zuletzt vom Lions Club Hanau Brüder Grimm gestiftet wurde.
Familie und Verwandte
Gleichzeitig vermittelt das „Haus zur Grünen Linde“ auch die Wohnumstände und die Familienverhältnisse der Familie Grimm in Hanau. Replikate und eine Hörstation zu Persönlichkeiten, mit denen die Grimms in Hanau in Verbindung standen, werden ebenfalls untergebracht. Ein multifunktionaler Medientisch zu den historisch bedeutendsten Örtlichkeiten Hanaus ergänzen in Bild, Ton und Texten die kulturelle Bedeutung Hanaus. (Das Eingehen auf die Brüder Grimm und die Märchen bleibt dem Marktplatz und dem Schloss Philippsruhe vorbehalten.)
Anziehungspunkt und Sehenswürdigkeit
Geburtshäuser und Wohnhäuser berühmter Personen sind sowohl unter historischen, kulturellen als auch unter heimat- geschichtlichen Aspekten Anziehungspunkte und Sehenswürdigkeiten. Um an Personen zu erinnern, ist es seit der Antike geläufig, dass deren Geburts-, Wohn-, Arbeits- und Sterbehäuser bewahrt, restauriert und bei Bedarf rekonstruiert werden. Historische Formen können in die Geschichte führen, auch wenn sie nicht original sind. Nachbauten schaffen die Möglichkeit, sich über Architektur an Personen und deren Wirken, aber auch an historische Ereignisse anzunähern und entsprechen damit allgemein menschlichen Wünschen und Bedürfnissen.
Benachbarte Kultur einbeziehen
Das mit dem Grimmschen Haus verbundenen benachbarte Wohnhaus von Georg Cornicelius ist noch nicht vollständig wiederaufgebaut. Dieses Haus soll vollständig errichtet und als Erlebniswelt einen Einblick in das Schaffen der drei Hanauer Künstler und Professoren gleichen Jahrgangs geben. Georg Cornicelius, Karl Hausmann und Philipp August Schleißner waren auf der damals wie heute bedeutenden Hanauer Zeichenakademie ausgebildet worden. Diese Schule wird in die Konzeption des Hauses einbezogen. Insgesamt bilden die Räumlichkeiten der beiden Häuser unter Einbezug des wenige Meter entfernt liegenden Denkmals für den jüdischen Hanauer Maler Moritz Daniel Oppenheim und dem Nationaldenkmal für die Brüder Grimm den Dreh- und Angelpunkt dieses sichtbaren kulturellen Hanauer Lebens.
Gute Gründe für die Errichtung des Grimmhauses
Planungsbeginn für das Grimmhaus
Unsere Initiative setzt sich für die Wiedererrichtung von „Dach und Fach“ des ehemaligen Wohnhauses ein. Es soll also äußerlich dem Original entsprechen. Eine Ausstattung der Räume ist im Rahmen einer solchen Errichtungsphase zunächst nicht vorgesehen. Die Errichtungskosten auf der Preisbasis 2019 sehen kein Kellergeschoss und außer eingebauten Niedrigtemperatur-Heizschlangen für den unmittelbaren Fernwärmeanschluss keine Ausstattung vor. Das sich anschließende Nebengebäude soll in „Dach und Fach“ passend in ebenfalls früherer Neustädter Bauart errichtet werden.
In der sich anschließenden Nutzungsphase kann die Ausstattung so erfolgen, dass das Erdgeschoss zu Ausstellungszwecken hergerichtet wird. Neben einem Empfangs- und Informationsraum kann die übrige Fläche Platz für feste und wechselnde Präsentationen bieten. Im Bereich zwischen dem Grimmhaus und dem Nebengebäude liegt eine Freifläche, die als Garten ebenfalls Ausstellungszwecken dienen kann. Das Erdgeschoss des Nebengebäudes kann mit einer Kleinstgastronomie (ohne Küche) einschließlich Toiletten ausgestattet werden.
Eine Variante zum kostengünstigen Betrieb des Hauses kann die Vermietung der jeweiligen Obergeschosse zu einer variablen Nutzung sein. Diese Investitionskosten können Überschüsse abwerfen, die zur Deckung der Betriebskosten der musealen Nutzung des Erdgeschosses dienen. Gleiche Überlegungen können für die Dachgeschosse der beiden Häuser angestellt werden.
Weitere Pläne des Vereins Grimmhaus Hanau e.V. finden Sie hier.
„Erdgeschoss: Ausstellungsräume – Garten mit Ausstellung – Kleingastronomie“
„Obergeschoss: spätere Nutzungsmöglichkeiten“
„Dachgeschoss: spätere Nutzungsmöglichkeiten“
Kostendeckungsvorschlag für die Wiedererrichtung und den Betrieb
Die Baukosten für das Grimmhaus werden von einem Ingenieurbüro auf 660.000 € beziffert. Die Errichtungskosten für das sich anschließende Nebengebäude belaufen sich auf 340.000 €. Bis zur Hälfte der Kosten sollen Zuschüsse aus dem neuen hessischen Förderprogramm „Lebendige Zentren“ bzw. einem ähnlichen Städtebauförderungsprogramm beantragt werden. Die verbleibenden Investitionskosten sind aus dem Investitionshaushalt des Produktbereichs Kultur und Wissen- schaft langfristig zu finanzieren. Die Finanzierung der Ausstattung ist bereits im Rahmen des Förderprogramms des Bundes „Die-Post-Corona-Stadt“ angemeldet worden. Mittel zur Förderung der Grimmschen Kultur anderer Stellen werden beantragt. Sollten keine Zuschüsse aus diesen Förderprogrammen generiert werden können, sind die Investitionskosten vollständig aus dem Investitionshaushalt der Stadt zu bestreiten. Die monatlichen Betriebskosten (Sach- und Personal- kosten) von 3.000 € werden durch Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Betreiberentgelten einer gastronomischen Einrichtung in Höhe von 1.500 € aufgebracht. Der Rest wird durch Umschichtungen von Positionen aus anderen Daueraus- stellungen aus dem Produktbereich Kultur und Wissenschaft – Museen und Ausstellungen aufgebracht und auf das Grimm-haus konzentriert. Kostenminderungen entstehen auch durch Übernahme von Aufgaben der täglichen Verwaltung durch den Gastronomiebetreiber.
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